21 Lektionen für das 21. Jahrhundert Zusammenfassung und Bewertung | Yuval Noah Harari
1-Satz-Zusammenfassung
21 Lektionen für das 21. Jahrhundert von Yuval Noah Harari befasst sich mit den drängenden Herausforderungen unserer Zeit - wie künstliche Intelligenz, Klimawandel und Fehlinformationen - und fordert uns auf, neu darüber nachzudenken, was es bedeutet, in einer sich rasch verändernden Welt ein Mensch zu sein.
Einführung
21 Lektionen für das 21. Jahrhundert ist ein Überblick über die dringendsten Fragen der modernen Welt. Das Problem ist, dass die meisten Menschen nicht den Luxus der Zeit haben, diesen Fragen nachzugehen. Doch all jene, die sich nicht die Zeit nehmen, sich mit diesen Dilemmata auseinanderzusetzen, werden zurückbleiben, wenn sie uns überwältigen. Yuval Noah Harari argumentiert, dass dieses Buch dazu beitragen kann, das globale Spielfeld zu ebnen, indem es Wissen vermittelt. Er möchte dazu beitragen, dass sich mehr Menschen an der Debatte über die Zukunft der menschlichen Spezies beteiligen. Diese Zukunft wird fortschrittliche künstliche Intelligenz und eine globale Zivilisation beinhalten. Der Schlüssel liegt darin, herauszufinden, wie wir diese Probleme gemeinsam mit anderen Menschen und der KI lösen können.
Über Yuval Noah Harari
Yuval Noah Harari ist ein israelischer öffentlicher Intellektueller und Historiker. Derzeit ist er Professor an der Fakultät für Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem. Er hat einen Doktortitel vom Jesus College in Oxford. Sapiens war Yuvals bahnbrechendes Werk. Seitdem hat er zwei weitere Bücher veröffentlicht: Homo Deus und 21 Lektionen für das 21. Jahrhundert.
Hararis Bücher wurden für ihre Einsicht und Klarheit weithin gelobt und wurden zu internationalen Bestsellern. Er ist auch für seine Ideen über die Zukunft der Menschheit und die Auswirkungen der Technologie auf die Gesellschaft bekannt.
StoryShot #1: Desillusionierung
Yuval Noah Harari spricht zu Beginn seines Buches über die Desillusionierung, die in der modernen Gesellschaft zu beobachten ist. Zum Beispiel die politische Desillusionierung, die in vielen europäischen Ländern zu beobachten ist. Er argumentiert, dass einer der treibenden Faktoren für diese Desillusionierung die Informationsüberlastung ist. Unsere Gehirne können Fakten, Zahlen und Gleichungen nicht so leicht verarbeiten. Der Mensch denkt in Geschichten, und so kann sich politische Desillusionierung ausbreiten und zu Ideologien wie Faschismus und Kommunismus führen. Die Lektion, die Sie daraus lernen können, ist, dass Sie in Ihren Geschäftsbemühungen Geschichten verwenden sollten. Sie sollten auch sicherstellen, dass diese Geschichten einfach sind.
Die Zukunft bietet Möglichkeiten für neue Arten von Geschichten, die Menschen, Übermenschen und künstliche Intelligenz einschließen. Harari glaubt, dass die KI immer ausgefeilter wird. Er glaubt auch, dass es bald Übermenschen geben wird, die KI und Menschen vereinen. Trotz einer Veränderung der Charaktere in unseren Geschichten glaubt Harari, dass sich die liberale Geschichte, die wir heute sehen, durchsetzen wird.
StoryShot #2: Arbeit
Die Zukunft des Arbeitsplatzes wird wesentlich mehr Computer umfassen als heute. In dem Maße, wie wir ein besseres Verständnis der menschlichen Emotionen, Wünsche und Entscheidungen entwickeln, werden Computer am Arbeitsplatz vielseitiger werden. Harari verwendet das Beispiel der selbstfahrenden Fahrzeuge. Er zitiert eine Studie der US National Highway Traffic Safety Administration aus dem Jahr 2012. Diese Studie ergab, dass bei 31% der tödlichen Unfälle Alkoholmissbrauch, 30% Geschwindigkeitsüberschreitungen und 20% abgelenkte Fahrer beteiligt waren. Keiner dieser Unfälle wäre mit einem selbstfahrenden Auto möglich.
Oft wird befürchtet, dass die KI uns am Arbeitsplatz vollständig ersetzen könnte und wir dann keine Arbeit mehr hätten. Harari glaubt jedoch nicht, dass dies der Fall ist. Er glaubt, dass KI tatsächlich dazu beitragen wird, neue Arbeitsplätze für Menschen zu schaffen. Diejenigen, die bereit sind, mit der KI zusammenzuarbeiten, werden an den zukünftigen Arbeitsplätzen florieren. Harari glaubt auch, dass KI nicht nur die Automatisierung, sondern auch unsere Kreativität verbessern wird. So suchen zum Beispiel die Richter von Schachturnieren ständig nach Hinweisen darauf, dass ein Teilnehmer Hilfe von Computern erhält. Der einfachste Weg, um zu erkennen, ob jemand mit Hilfe eines Computers betrügt, ist, wenn er besonders kreative Züge spielt. Da Kreativität also ein Zeichen für den Einfluss der KI ist, können wir davon ausgehen, dass die KI auch in der kreativen Kunst eine wichtige Rolle spielen wird.
Die Lektion, die wir aus all dem lernen können, ist, dass die Zukunft rosig ist. Wir sollten uns keine Sorgen über das Potenzial der KI am Arbeitsplatz machen und sie stattdessen als Chance sehen. Diese Werkzeuge können uns helfen, uns von den banalen Aufgaben zu befreien, die die Menschen nicht erledigen wollen, und uns mehr Zeit für die Verbesserung der Gesellschaft zu geben.
StoryShot #3: Freiheit
Harari glaubt, dass es bei Wahlen nicht darum geht, was wir denken, sondern was wir fühlen. Trotz der offensichtlichen Mängel der Demokratie sind die meisten der Meinung, dass sie immer noch besser ist als alle ihre Alternativen. Harari argumentiert, dass Big Data und KI das Potenzial haben, die Welt in Zukunft zu regieren. Wenn wir Entscheidungen über Bildung, Arbeit und Gesellschaft auf der Grundlage von Daten treffen können, brauchen wir keine demokratischen Wahlen mehr. Wir verlassen uns bereits auf Big Data für persönliche Finanzen, große Unternehmen und Krieg. Es scheint also wahrscheinlich, dass politische Entscheidungen der nächste Schritt sind. Harari führt das Beispiel an, wie Daten in der Kriegsführung eingesetzt werden, um dieses Argument zu untermauern. Er erklärt, dass Palästinenser jedes Mal, wenn sie ein Telefonat führen oder etwas in den sozialen Medien posten, von israelischen Mikrofonen, Kameras, Drohnen und Software überwacht werden. Anschließend werden diese Daten von Algorithmen analysiert. Diese Algorithmen sagen den israelischen Sicherheitskräften, wo potenzielle Bedrohungen entstehen könnten. Ohne diese Big Data würden die israelischen Soldaten nicht rund zweieinhalb Millionen Palästinenser kontrollieren. Dies ist ein Beispiel dafür, dass Big Data die menschliche Entscheidungsfindung erleichtert.
StoryShot #4: Gleichberechtigung
Daten sind weitaus leichter zugänglich als unsere derzeitigen Beispiele für Ressourcen. Land, Maschinen und andere Ressourcen machen es Menschen leicht, Reichtum zu erwerben, der für andere unerreichbar ist. Aber Daten sind überall und können sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen. Man kann so viele Kopien machen, wie man will. Ein Problem der Zukunft ist daher die Frage, wie das Eigentum an Daten am besten geregelt werden kann. Dieses Problem ist bereits bei großen Technologieunternehmen aufgetaucht, die darum kämpfen, die richtigen Entscheidungen über persönliche Daten zu treffen.
StoryShot #5: Gemeinschaft
Die Abhängigkeit von der Technologie hat erhebliche Auswirkungen auf die menschlichen Beziehungen und die Gemeinschaft. Das Internet hat dazu beigetragen, dass Menschen, die weit entfernt leben, in Kontakt bleiben können. Der Autor erklärt zum Beispiel, dass er problemlos mit seinem Cousin in der Schweiz sprechen kann. Ohne Technologie könnte er leicht den Kontakt zu diesem Verwandten verlieren. Allerdings hat sich die Technologie auch negativ auf unsere unmittelbaren Beziehungen und Gemeinschaften ausgewirkt. Der Autor erklärt, dass es für ihn durch die Technologie schwieriger geworden ist, mit seinem Mann beim Frühstück zu sprechen, da beide ständig auf ihre Smartphones schauen.
StoryShot #6: Zivilisation
Historisch gesehen ist die Menschheit in unzählige isolierte Zivilisationen aufgeteilt. Vor Tausenden von Jahren hätten diese Zivilisationen nur aus einer Handvoll Menschen bestanden. Obwohl die Zahl der unabhängigen Zivilisationen im Laufe der Zeit abgenommen hat, vertritt Harari die Ansicht, dass die Zukunft eine einzige globale Zivilisation bringen wird. Wir befinden uns bereits in einem Stadium, in dem wir mit fast jedem auf der Welt in Kontakt treten können. Das Ergebnis dieser Art von Zivilisation ist, dass sich die Menschen aufgrund des verstärkten Wettbewerbs mehr um ihre Feinde als um ihre Partner kümmern werden.
StoryShot #7: Nationalismus
Harari weist darauf hin, dass es einen Unterschied zwischen gutartigem Patriotismus und Nationalismus gibt. Patriotismus sollte auf der Vorstellung beruhen, dass die eigene Nation einzigartig ist (was auf alle Länder zutrifft). Problematisch wird es dann, wenn die Menschen zu glauben beginnen, dass ihre Nation überlegen ist. Das Problem mit dem Nationalismus ist, dass diese engstirnigen Überzeugungen in andere Weltanschauungen einfließen. Harari verwendet das Beispiel der Skepsis gegenüber dem Klimawandel. Ein Linkssozialist wird selten einen Tweet absetzen, in dem er behauptet, der Klimawandel sei ein chinesischer Schwindel. Diese Art von Tweets wird fast ausschließlich von der nationalistischen Rechten produziert. Diese Nationalisten würden lieber eine Wahrheit leugnen, als international an der Lösung eines globalen Problems zu arbeiten.
Harari glaubt, dass die Technologie das Potenzial hat, die Probleme zu lösen, die sie gefördert hat. Er nennt das Beispiel von im Labor gezüchtetem Fleisch. Untersuchungen zeigen, dass die Tierhaltung mehr Kohlenstoffemissionen verursacht als alle Verkehrsmittel zusammen. Um den Klimawandel zu bekämpfen, muss es also eine Alternative geben. Im Labor gezüchtetes Fleisch könnte diese Alternative bieten. Obwohl es anfangs teuer ist, erklärt Harari, dass sauberes Fleisch innerhalb eines Jahrzehnts voraussichtlich billiger sein wird als Fleisch vom Schlachter.
Harari argumentiert auch, dass sich die Art und Weise, wie wir Politik angehen, ändern muss, wenn wir dem Nationalismus entgegenwirken wollen. Nationale Politik wird das Problem der nationalen Identität niemals lösen können. Deshalb müssen wir Politik, Wissenschaft und Wirtschaft durch Global Governance globalisieren.
StoryShot #8: Religion
Um uns zu helfen, das Problem der Religion in der modernen Gesellschaft zu verstehen, skizziert Harari die drei Arten von Problemen, denen wir gegenüberstehen:
- Technische Probleme
- Politische Probleme
- Identitätsprobleme
Harari weist darauf hin, dass Karl Marx zuvor argumentiert hatte, dass die Religion nicht viel zu politischen Debatten beizutragen hat. Der Autor stimmt dem zu und ist der Meinung, dass der Krieg zwischen den Religionen nicht politisch begründet ist. Vielmehr scheint es sich um eine Kombination aus technischen und Identitätsproblemen zu handeln. Allerdings können die kleinsten Unterschiede in der Religion erhebliche Auswirkungen haben. So spalteten sich beispielsweise die orthodoxen und die westlichen Christen aufgrund der Aufnahme bzw. des Ausschlusses der Worte "und des Sohnes" in einem Glaubensbekenntnis. Harari glaubt also, dass Freud möglicherweise Recht hatte, als er behauptete, dass Religion mit einer Besessenheit von kleinen Unterschieden einhergeht.
StoryShot #9: Einwanderung
Harari beginnt damit, die Grundvoraussetzungen für die Einwanderung zu benennen. Es gibt drei von ihnen und sie sind:
- Das Gastland lässt Einwanderer in sein Land
- Von den Einwanderern wird erwartet, dass sie sich die Normen und Werte des Gastlandes zu eigen machen
- Wenn sich die Einwanderer integrieren, werden sie schließlich zu gleichberechtigten Mitgliedern des Gastlandes.
Harari glaubt, dass ein großer Teil der Menschen, die Einwanderung ablehnen, keine Rassisten sind. Sie sind eigentlich Kulturalisten. Die meisten Menschen, die gegen Einwanderung sind, tun dies, weil sie die gegenwärtige Kultur ihres Landes bewahren wollen. So wird es beispielsweise zahlreiche liberale Minderheiten geben, die in eine intolerante Gesellschaft einwandern können, die von der Aufnahmegesellschaft als akzeptabel angesehen wird. Es gibt jedoch eine Schwelle, ab der die Zahl der liberalen Minderheiten der intoleranten Gesellschaft des Landes zuwiderläuft. Um die Einwanderungsgegner besser zu verstehen, müssen wir akzeptieren, dass sie vielleicht eher Kulturalisten als Rassisten sind.
StoryShot #10: Terrorismus
Harari glaubt, dass die Überreaktion auf den Terrorismus eine weitaus größere Bedrohung darstellt als der Terrorismus selbst. Terroristen haben nur sehr wenige Menschen getötet, können aber aufgrund der politischen Reaktionen Milliarden von Menschen in Angst und Schrecken versetzen. Der Autor weist darauf hin, dass seit 9/11 jedes Jahr nur 50 Menschen in der EU, 10 in den USA und 7 in China getötet werden. Weltweit sterben 25 Tausend Menschen durch Terrorismus und 7 Millionen Menschen durch Luftverschmutzung. Trotz dieses Unterschieds erzeugt der Terrorismus wesentlich mehr Angst und findet weitaus mehr Beachtung.
Anstatt die Angst in der Gesellschaft zu schüren, sollte eine wirksame Terrorismusbekämpfung nach Hararis Ansicht die folgenden drei Dinge beinhalten:
- Die Regierung sollte sicherstellen, dass ihre Maßnahmen gegen Terrornetzwerke relativ unauffällig sind
- Die Medien müssen gezwungen werden, Hysterie und übertriebene Berichterstattung über alles, was mit Terror zu tun hat, zu vermeiden
- Sie und alle anderen Bürgerinnen und Bürger müssen ihre Vorstellungskraft vom Terror befreien und sich daran erinnern, wie ungewöhnlich Terroranschläge sind
StoryShot #11: Krieg
Die Häufigkeit von Kriegen ist in den letzten Jahrzehnten erheblich zurückgegangen. Harari glaubt, dass dies zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass wir uns nicht mehr um Ressourcen, sondern um Wissen streiten. Früher konnte man durch Kriege Weizenfelder, Goldminen und Ölfelder erobern. Wissen kann man nicht durch Krieg erobern. Harari glaubt daher, dass die moderne Kriegsführung eher auf Informationstechnologie und Biotechnologie als auf Waffen und Bomben beruhen wird.
"Gegenwärtig sind die Menschen bereit, ihr wertvollstes Gut - ihre persönlichen Daten - im Austausch für kostenlose E-Mail-Dienste und lustige Katzenvideos zu verschenken. Es ist ein bisschen wie bei den afrikanischen und indianischen Stämmen, die unwissentlich ganze Länder an die europäischen Imperialisten verkauften - im Tausch gegen bunte Perlen und billigen Schmuck." - Yuval Noah Harari
StoryShot #12: Demut
Der Clou an diesem StoryShot ist, dass Menschen von Natur aus bescheiden sind. Affen haben die Neigung entwickelt, den Armen und Bedürftigen zu helfen. Sie haben diese Verhaltensweisen Millionen von Jahren entwickelt, bevor die Bibel die alten Israeliten dazu aufforderte. Es besteht also keine Notwendigkeit, sich auf einen religiösen Text oder andere Lehren zu verlassen, um die Gesellschaft davon zu überzeugen, dass sie Demut zeigen muss. Die Gesellschaft wird auch ohne Religion auf natürliche Weise Demut zeigen.
StoryShot #13: Gott
"Moral bedeutet nicht 'göttliche Gebote befolgen'. Sie bedeutet 'Leiden verringern'. Um moralisch zu handeln, muss man also nicht an einen Mythos oder eine Geschichte glauben. Man muss nur eine tiefe Wertschätzung für das Leiden entwickeln." - Yuval Noah Harari
Aufbauend auf seinem Punkt aus StoryShot 12 ist Harari auch der Meinung, dass man nicht an Gott glauben muss, um moralisch zu sein. Bei der Moral geht es um die Verringerung des Leidens, und dafür ist kein Glaube an einen Mythos oder eine Geschichte erforderlich. Auch hier gilt: Die Gesellschaft muss nicht an einen mächtigen Gott glauben, um Angst zu haben, das Richtige zu tun. Unmoralisches Verhalten ist auf lange Sicht immer kontraproduktiv, daher wird die Gesellschaft diejenigen, die sich so verhalten, immer meiden. Niemand möchte zum Beispiel in einer Gesellschaft leben, in der ständig Fremde vergewaltigt und ermordet werden.
StoryShot #14: Laizismus
"Fragen, die man nicht beantworten kann, sind normalerweise viel besser für einen als Antworten, die man nicht hinterfragen kann." - Yuval Noah Harari
Die Alternative zum Aufbau einer Gesellschaft auf Gott ist der Aufbau einer Gesellschaft auf dem Säkularismus. Harari merkt an, dass wir uns an die Grundlage des säkularen Codes erinnern müssen:
- Die Wahrheit
- Mitgefühl
- Gleichstellung
- Freiheit
- Courage
- Verantwortung
Das bei weitem wichtigste dieser Merkmale ist die Wahrheit. Harari glaubt, dass die soziale Realität das Ideal ist, das wir anstreben sollten. Die soziale Wirklichkeit beruht auf dem Engagement für die moderne Wissenschaft und nicht auf dem Glauben. Wenn wir wissenschaftliche Errungenschaften aufdecken, müssen wir auch die Verantwortung für diese Erkenntnisse übernehmen. Wir sollten diese wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht göttlichen Beschützern zuschreiben, sondern sie als ein Ergebnis menschlichen Wissens und Mitgefühls betrachten.
Die Annahme dieses säkularen Ansatzes wird die Idee des blinden Betens für den Wandel in Frage stellen. Anstatt auf Veränderungen zu hoffen, kann die Gesellschaft aktiv positive Veränderungen herbeiführen.
StoryShot #15: Unwissenheit
Genau wie Tiere treffen Menschen die meisten Entscheidungen auf der Grundlage emotionaler Reaktionen und Abkürzungen. Aber Emotionen und Heuristiken reichen in der modernen Welt nicht aus. Der Schlüssel zum menschlichen Erfolg in der modernen Welt ist unsere Fähigkeit, in großen Gruppen zusammenzudenken. Dies hat es uns ermöglicht, uns auf die Fähigkeiten anderer zu verlassen, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Steven Sloman und Philip Fernbach nennen dies die "Wissensillusionen". Mit unserem derzeitigen kollektiven Wissen ist es Zeitverschwendung, die Wahrheit durch individuelles Experimentieren zu finden. Wir sind besser dran, wenn wir individuell unwissend bleiben, aber kollektives Wissen schaffen.
StoryShot #16: Gerechtigkeit
Bei der Bewertung der Gerechtigkeit ist es wichtig, die Werte, die Geschichte und die aktuellen Umstände einer bestimmten Gesellschaft zu berücksichtigen. Wir sollten Gerechtigkeit nicht als eine Reihe von universellen Prinzipien betrachten, die sich nie ändern. 21 Lektionen für das 21. Jahrhundert rät davon ab, Gerechtigkeit durch Rache zu suchen, da dies nur einen Kreislauf von Gewalt und Leid schafft.
Die Welt ist komplex und miteinander vernetzt. Menschen können leicht zu Ungerechtigkeit beitragen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Ungerechtigkeit gibt es überall, und die meisten Menschen sind sich ihrer Rolle dabei nicht bewusst.
StoryShot #17: Post-Wahrheit
Die moderne Welt ist voll von Fake News. Harari glaubt jedoch, dass es eine Art von Fake News schon seit Jahrhunderten gibt. Er beschreibt moderne Fake News als eintausend Menschen, die einen Monat lang eine erfundene Geschichte glauben. Wenn eine Milliarde Menschen tausend Jahre lang an eine erfundene Geschichte glauben, nennt Harari das Religion. Dennoch können wir etwas über die Macht der Fiktion lernen, wenn wir uns die Religion ansehen. Fiktion kann Menschen zusammenbringen und menschliche Zusammenarbeit in großem Maßstab ermöglichen. Wir müssen also anfangen, die Fiktion zu nutzen, um gute Wissenschaft unter die Massen zu bringen. Ein guter Science-Fiction-Film ist zum Beispiel viel mehr wert als ein Artikel in Science oder Nature.
StoryShot #18: Science-Fiction
Anknüpfend an den letzten StoryShot nimmt sich Harari Zeit, um ausführlicher über Science Fiction zu sprechen. Er hält sie für die wichtigste Kunstgattung des 21. Jahrhunderts. Allerdings ist die populärste Science-Fiction nicht unbedingt sehr genau, z. B. The Matrix und Westworld. Die Science-Fiction muss also verantwortungsbewusster bei der Darstellung der wissenschaftlichen Realität sein. Wenn wir diese Verantwortung nicht übernehmen, könnten wir in einer Gesellschaft landen, in der sich die meisten Menschen auf die falschen Probleme konzentrieren.
Harari glaubt, dass der schlimmste Fehler der Science Fiction die Verwechslung von Intelligenz mit Bewusstsein ist. Er macht sich keine Sorgen über einen Krieg zwischen Robotern und Menschen. Er glaubt vielmehr, dass es zu einem Konflikt zwischen einer kleinen Gruppe übermenschlicher Eliten kommen könnte. Harari argumentiert also, dass Karl Marx immer noch ein besserer Ratgeber für künstliche Intelligenz ist als Steven Spielberg.
StoryShot #19: Bildung
"In einer Welt, die von irrelevanten Informationen überschwemmt wird, ist Klarheit Macht." - Yuval Noah Harari
Vieles von dem, was Kinder heute lernen, wird im Jahr 2050 irrelevant sein. Die Lehrer müssen also aufhören, ihre Schüler mit Informationen zu überfrachten, und ihre Fähigkeit entwickeln, neue Informationen sinnvoll zu verarbeiten. Künftige Erwachsene müssen wichtige Informationen unter all den irrelevanten Daten erkennen.
Bildungsexperten drängen nun darauf, dass die Schulen mit dem Unterricht beginnen, den Harari die vier Ks nennt:
- Kritisches Denken
- Kommunikation
- Zusammenarbeit
- Kreativität
StoryShot #20: Bedeutung
Harari bezieht die Lehren des Buddha ein, um die Flüchtigkeit der Bedeutung zu erklären. Der Buddha lehrte, dass es drei grundlegende universelle Realitäten gibt:
- Alles ist ständig im Wandel
- Nichts hat eine dauerhafte Essenz
- Nichts ist vollkommen zufrieden
Da sich alles ständig verändert, glaubt der Buddha, dass das Leben keinen Sinn hat. Das ist jedoch kein Thema. Man braucht nicht zu versuchen, einen Sinn zu schaffen; Leiden entsteht, wenn man dies versucht.
StoryShot #21: Meditation
Harari stimmt mit den alten Philosophen überein, indem er argumentiert, dass die tiefste Quelle unseres Leidens unser Verstand ist. In der Tat existiert das Leiden objektiv nicht außerhalb des Verstandes. Durch Meditation können Sie diese Realität besser verstehen und Ihren Verstand herausfordern. Sie hilft Ihnen, sich auf Ihr Bewusstsein zu konzentrieren, das das größte Geheimnis des Universums ist. Meditation bereitet uns auch auf die Zukunft vor, denn Harari ist der Meinung, dass wir unseren Verstand verstehen sollten, bevor die Algorithmen eine Übereinstimmung für uns herstellen.
Abschließende Zusammenfassung und Überprüfung
21 Lektionen für das 21. Jahrhundert ist ein Buch, das in die Zukunft blickt. Harari glaubt, dass die Technologie viele der Probleme lösen kann, die wir im 21. Jahrhundert bisher hatten. Jahrhundert begegnet sind. Allerdings kann die Entwicklung der Technologie auch einige Probleme mit sich bringen, wenn wir nicht bereit sind, sie in unsere Gesellschaft zu integrieren. Viele Menschen befürchten zum Beispiel, dass die KI uns die Arbeitsplätze wegnimmt. Harari vertritt dagegen die Ansicht, dass die Akzeptanz von KI am Arbeitsplatz dazu führen wird, dass banale Aufgaben, die niemand erledigen möchte, wegfallen und sich die Menschen auf wichtigere und angenehmere Aufgaben konzentrieren können. Dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. In jeder Lektion wird ein aktuelles Problem behandelt und ein Blick in die Zukunft geworfen, um mögliche Lösungen zu finden.
Haftungsausschluss
Dies ist eine inoffizielle Zusammenfassung und Analyse.
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